Weitere Informationen:
http://www.autobahn-online.de/a3geschichte3.html (Regensburg - Passau)
Der Nachmittag des Rahmenprogramms war der alten RAB-Trasse gewidmet unter kundiger Führung vom Kreisheimatpfleger Florian Jung und unseres Mitglieds Alois Wanninger. Wir sahen zuerst die Ruselbrücke, die als Autobahnbrücke gebaut wurde, aber heute nur von der schmaleren Staatsstraße genutzt wird. Nordwestlich dieser Brücke war eine Anschlussstelle für Deggendorf geplant. Anschließend besichtigten wir den 110 m langen und 5 m breiten Mühlbogentunnel. Danach erfolgte die Befahrung der Staatsstraße mit Halt an den Brücken Schleiberg und Haslach. Ab Haslach, wo eine weitere Anschlussstelle vorgesehen war, führte die Trasse der RAB wieder steil hinab ins Donautal und zu Fuß konnten wir noch im inzwischen sehr dichten Wald die letzten angefangenen Bauten des Bauloses erkunden: eine Wegunterführung und zwei Durchlässe.
Traditionell zeichnete sich auch dieses gut vorbereitete Rahmenprogramm wieder durch sehr gutes Wetter aus.
Dr.-Ing. Wolfgang Seele, Mannheim
A-Bauwerk der Strecke 87 bei Haslach
An der schönen blauen Donau ... bei Deggenau
Ziel unseres Herbsttreffens 2010 war die Autobahn Regensburg – Passau bei Deggendorf. Die Reichsautobahn Regensburg – Passau, die Strecke 87, wurde ab 1937 geplant und 1938 begannen bei Deggendorf Erd- und Brückenarbeiten im Baulos 135, die 1940 eingestellt wurden. Ab 1969 erfolgte der Weiterbau der nunmehrigen BAB 3, im Mai 1984 war sie fertig gestellt.
Besonders interessant ist die Umfahrung Deggendorfs:
die hier begonnene Trasse führte durch die nördlichen Randgebiete der Stadt Deggendorf mit maximalen Steigungen bis 6 %, Radien von nur 600 m und einer verlorenen Steigung von 325 m über die Höhenzüge des zur Donau abfallenden Bayerischen Waldes (höchste Stelle – „Aussichtskanzel“ – 550 m üNN). Die neue Trasse umgeht Deggendorf im Süden, wobei sie südwestlich von Metten auf das südliche Donauufer schwenkt und noch vor der Isarmündung wieder auf die nördliche Donauseite zurückkehrt. Sie weist praktisch keine verlorenen Steigungen auf, ist um 3,1 km kürzer und trotz der beiden Donaubrücken preiswerter als die ursprüngliche Linienführung. Die alte RAB-Trasse wurde nach 1945 in Etappen zunächst zur Kreisstraße DEG1 ausgebaut und ist heute Bestandteil der Staatsstraße 2133.
Am Vorabend unsers Treffens hielt Herr Jungbeck von der Firma Max Streicher, die im vergangenen Jahr ihr 100-jähriges Bestehen begang, einen sehr informativen Vortrag über den Bau der Wertachtalbrücke, einer gewaltigen Bogenbrücke im Zuge der A 7 bei Nesselwang im Allgäu, und die Donaubrücken bei Deggendorf.
Das südlichste Bauwerk der Strecke 87 - ein sehr langer Wasserdurchlaß
Das Rahmenprogramm des Vormittags am 18.09.2010 wurde geleitet von Herrn Schötz, dem Leiter der Autobahnmeisterei Pankofen. Wir begannen an der Donaubrücke Metten, einer Zügelgurtbrücke in Spannbetonbauweise mit einem 33 m hohen Pylon, einer Gesamtlänge von 622 m und einer größten Stützweite von 145 m. Die Besichtigungstour führte uns u.a. durch den Hohlkasten der Brücke.
Anschließend besichtigten wir die Donaubrücke Deggenau; die Strombrücke ist eine stählerne Schrägseilbrücke in Mittelträgerbauweise, mit der Vorlandbrücke beträgt die Gesamtlänge 848 m, wobei die größte Stützweite 290 m beträgt. Einige von uns nutzten die Gelegenheit und erklommen den 86 m hohen Pylon.
Wasserdurchlaß
Flügelmauern
Deggendorf
Autobahnkreuz A 3 und A 92
Donaubrücke Metten
Donaubrücke Deggenau
Blick vom Pylon der Brücke Deggenau
Erklärung des Streckenverlaufes
Kreisheimatpfleger und Historiker
Florian Jung mit einer Bauzeichnung der geplanten Anschlußstelle Deggendorf und mit dem “Autobahn-Bierkrug” - einem Geschenk der Arbeiter an Ihre Wirtin
Das ehemalige Arbeiterlager über 70 Jahre später - der “Heustadel” (links) steht noch
Erläuterungen im Gelände und beim gemütlichen Zusammensein
23. Treffen in Deggendorf am 17. - 19. 09.2010