Großbaggerquerung auf der A 61
mit Volksfeststimmung

Ab Samstag, den 26. Juni 2004, 19.00 Uhr, bis  Sonntag, den 27. Juni 2004, nachmittags, wurde die A 61 bei Elsdorf für knapp 19 Stunden gesperrt.
Der „Bagger 260“ und der „Absetzer 744“ kamen aus dem Tagebau Garzweiler und fuhren zu ihrem neuen Arbeitsplatz im Tagebau Hambach. Gut vier Wochen dauerte die rund 29 Kilometer lange Reise. Überqueren mussten sie die Autobahn A 61, die Erft, eine Eisenbahnstrecke und mehrere Straßen. „Absetzer 755“ aus dem Tagebau Bergheim kam ihnen dabei entgegen. Er reiste über gut 20 Kilometer zum Tagebau Garzweiler. Der gesamte Transport kostete rund 7 Mio. Euro.

Der „Schaufelradbagger 260“ wurde 1962 in Betrieb genommen. Er ist 67 Meter hoch, 195 Meter lang und wiegt rund 7.400 Tonnen. Das Gerät kann täglich 110.000 Kubikmeter Abraum oder Tonnen Kohle fördern und wird dazu von vier bis fünf Mann bedient. Der Bagger fährt auf zwölf Raupenfahrwerken, von denen jedes zwei Meter breit und drei Meter hoch ist. Das Fahrwerk wird elektrisch betrieben; der Bagger hat für seine Stromversorgung eine Kabeltrommel mit 1.200 Metern Stromleitung an Bord. Während des Transports wurde er außerhalb der RWE-Power- Betriebsnetzbereiche aus dem öffentlichen Netz mit elektrischer Energie versorgt

Der mit „Bagger 260“ fahrende „Absetzer 744“, Baujahr 1961, ist 47 Meter hoch, 148 Meter lang und rund 3.800 Tonnen schwer. Mit seinem 100 Meter langen Abwurfausleger kann er täglich 150.000 Kubikmeter Kies, Sand und Löß verkippen. Auch er bezieht seinen Strom über eine Leitung. Zu diesem Absetzer gehört der „Bandschleifenwagen 931“. Dieses 610 Tonnen schwere Gerät dient im Tagebau dazu, die vom Bagger kommenden Erdmassen vom Förderband zu nehmen und an den Absetzer zu übergeben.

Die Vorbereitung und die Räumung des Überweges nahm weitaus mehr Zeit in Anspruch als die eigentliche Überfahrt. Tausende von Zuschauer aus Nah und Fern waren angereist, um diesen Höhepunkt des Baggertransportes zu erleben. RWE Power war gut darauf vorbereitet. Von Großparkplätzen wurden die Zuschauer kostenlos mit Bussen bis auf die Autobahn gefahren. Viele haben sich aber auch zu Fuß auf den Weg gemacht, um schon vor der Überquerung die „Hauptakteure“ zu bestaunen. Von den Feldern beiderseits des  Transportweges führten errichtete Stege und zusätzliche Geländer an den Dienstwegen auf die Autobahn.

Sofort nach der Sperrung wurden die Schutzplanken entfernt, und Radlader begannen damit, große Mengen Sand auf der Fahrbahndecke aufzutragen, um  diese vor  Beschädigungen durch die  Transporte zu schützen.  Gegen 21.00 Uhr überquerte der  Bandschleifenwagen  als erstes Großfahrzeug die A 61. Das THW leuchtete nach Einbruch der Dunkelheit die Trasse mit Lichtballons aus.  Zwei Stunden später hatte der Konvoi die Autobahn passiert. Neben dem Großgerät war noch eine Vielzahl von Unimogs und Geländefahrzeugen zur Begleitung und technischen Unterstützung mit unterwegs. Nachdem das letzte Fahrzeug die Autobahn überquert hatte, begannen die Radlader damit, den Sand wieder zu entfernen, um die Fahrbahn wieder pünktlich für den Straßenverkehr freigeben zu können. Die Rampen beiderseits der Trasse wurden erhalten.
Parallel dazu wurden von der Autobahnmeisterei noch Schnittarbeiten an der Bepflanzung und weitere Ausbesserungsmaßnahmen vorgenommen.

Auch nach dem in den Jahren 2006/07 erfolgten Bau von Betonschutzwänden im Mittelstreifen der A 61 sind Baggertransporte weiterhin technisch möglich. An der Überquerungsstelle sind zu diesem Zweck Sonderkonstruktionen aus Stahl errichtet worden.

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