11. Treffen in Fürstenwalde 17. bis 19.09.2004

von | 16 Juli,2025 | Treffen&Strecken

Die heutige A 12, die frühere Strecke 56, stand diesmal im Mittelpunkt des Rahmenprogramms unserer 11. HV in Fürstenwalde.

Die Autobahn Berlin – Frankfurt/Oder war seit 1935 in Bau, sie wurde in zwei Teilabschnitten im August und Dezember 1937 in Betrieb genommen. Ihr Weiterbau Richtung Osten bis Posen war auch schon begonnen worden, bis Reppen waren Erd- und Brückenarbeiten weit gediehen. Jedoch der Bau der Oderbrücke ist bis 1945 nicht begonnen worden.

Ab 1953 war die Südbrücke der Oderbrücke in Bau. Zunächst wurden Senkkästen abgesenkt und darüber kurze Pfeiler errichtet. Die eigentliche Brücke besteht aus 7 Stahlbetonbögen unterschiedlicher Stützweite (von 53 bis 82 m), auf denen mittels Pendelwänden die Fahrbahnplatte aufgeständert ist (der Entwurf von Tamms sah ebenfalls eine Bogenbrücke vor, jedoch mit geschlossenen Seitenwänden und mit weiter auseinander gezogenen Fahrbahnen). Die Südbrücke war 1957 fertig, wurde jedoch erst in den 1960er Jahren für den zivilen Verkehr freigegeben. 1993 bis 1995 wurde die Nordbrücke errichtet, der Südbrücke gleich, aber in modernerer Betontechnik. Nach gründlicher Sanierung der Südbrücke erfolgte die Verkehrsfreigabe beider Brücken am 04.12.1997.

Nachdem wir am Sonnabend, dem 18.09.2004 zunächst gründlich vom damaligen Bauleiter der Holzmann AG, Matthias Bock, über die Baugeschichte der Oderbrücke informiert wurden, haben wir dieses imposante Bauwerk anschließend besichtigt. Nachmittags schilderte Polizei-Hauptkommissar Hanjo Loose uns sehr lebendig die Aufgaben der Autobahnpolizei auf der A 12. Insbesondere die Themen Verkehrsunfälle und Kriminalität, sowie die Zusammenarbeit mit seinen polnischen Kollegen standen im Mittelpunkt seiner Ausführungen. Der Leiter der Autobahnmeisterei Fürstenwalde, Herr Stefan Eichenauer, informierte  uns danach über „seine“ Meisterei und die historische Tankstelle an der Autobahn und leitete auch die anschließenden Besichtigungen. Beide entstanden 1937 nach den Regelentwürfen von Tamms.

Die Autobahnmeisterei besteht aus dem Dienstgebäude, der Fahrzeughalle mit Uhr Türmchen, der Gerätehalle mit dem (in Fürstenwalde nicht mehr vorhandenen) Siloturm und den Häusern für die Mitarbeiter. Bis in die 1980er Jahre benutzte die Rote Armee die Anlage, danach bis 2002 erfolgten Umbauten und Restaurierungen.

Der Regelentwurf von Tamms für Autobahntankstellen mit Standort im Fahrbahndreieck von Anschlussstellen sah vor: ein abgerundetes dreieckiges Tankhaus mit vier Fenstern und drei Türen in der autobahnseitigen Fassade; ein V-förmiges ausladendes Flachdach aus Stahlbeton, die Flügel getragen durch je zwei Pilzstützen in den beidseitigen Zapfinseln; parallel zur Autobahn zwischen den V-Spitzen früher eine Wagenheberanlage geplant, in Fürstenwalde Dieselzapfsäulen in jüngster Zeit. Die in Gegenrichtung fahrenden Fahrzeuge durften bis 1990 über zwei Wendestellen im Mittelstreifen westlich und östlich der Anschlussstelle die Tankstelle benutzen (!). Seit Herbst 2004 wird diese Tankstelle restauriert, ihre Besichtigung war für uns sehr interessant.

Am Sonntag, dem 19.09. schließlich besichtigten wir die Autobahnmeisterei Erkner an der A 10, ihr Leiter, Herr Andreas Müller, und Reinhard Arndt führten uns an alle interessanten Punkte. Und das war in Erkner speziell der hier noch stehende Siloturm. Streusand wurde in diesem Turm in einer Art Paternoster nach oben befördert und dabei bei Bedarf getrocknet; anschließend fiel der Sand in den eigentlichen Silo und konnte unten mit einer sinnvollen Vorrichtung in die Fahrzeuge geladen werden. 

Wieder einmal fand das Rahmenprogramm zu unserer HV bei schönstem Wetter statt und verband sehr eindrucksvoll Historisches mit modernster Bautechnik. 

Bericht: Dr.-Ing. Wolfgang Seele, Mannheim

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